Hanspeter Dähler
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JESSICA HARRISON

Copies (V&A)

22.10.2022–26.11.2022

Do | Fr 14:00–18:30 Uhr | Sa 14:00–17:00 Uhr oder nach Vereinbarung | or by appointment

Auffahrt/Ascent, 9.5.2024: Die Galerie bleibt geschlossen / The gallery remains closed

Copies (V&A) (d)

Copies (V&A) ist ein fortlaufendes Projekt, bei dem die Keramiksammlung des V&A Museums in London in Form von handgefertigten Objekten nachgebildet wird - eine umfangreiche Sammlung, die sich über Hunderte von Jahren erstreckt und Gegenstände aus Dutzenden von Ländern umfasst, die systematisch hinter meterlangen sauberen Glasscheiben angeordnet sind, wobei gelegentliche Handabdrücke oder Schmierereien den Betrachter an die Grenze zwischen Hand und Objekt erinnern.

Jedes Objekt dieser Serie wurde in Porzellan nachgeformt, wobei die Grundtechnik des Handaufbaus in Ringen angewandt wurde. Die Gefässe werden anhand von Bildern der V&A-Sammlung aus Büchern und Google-Suchergebnissen so schnell wie möglich gebaut. Fehler, die bei der Formgebung offensichtlich werden, werden ignoriert und stattdessen weiterverfolgt, wobei jedes Stück einen Punkt erreichen darf, an dem es fast zusammenbricht, und dann erst versteift wird, bevor es weiter aufgebaut wird. Obwohl dies eine völlig unangemessene Art und Weise ist, die ursprünglichen Gefässe nachzubilden, sind die Geschwindigkeit und die hemmungslosen Gesten, die mit dem Nachbau dieser Stücke verbunden sind, entscheidende Elemente der Arbeit, bei der die Herstellung zu einem Medium und einer Veredelung jedes Objekts wird.

Durch diesen Prozess wird jedes Gefäss zu einem performativen Objekt, da man an den Biegungen des Porzellans ablesen kann, wie es gebaut wurde und an welchem Punkt man innehalten musste, um einen Zusammenbruch zu verhindern. Die Gefässe zeichnen einen Weg der Herstellung nach, den der Betrachter in einer Weise nachvollziehen kann, die es beim Originalobjekt nicht gibt, denn die meisten Gefässe wurden aus Gips gegossen oder zumindest von einer im Umgang mit Porzellan geübten Hand hergestellt. Hier wurde der Fehlbarkeit des Körpers erlaubt, die Werke zu formen, und die Unvollkommenheiten beschreiben einen Herstellungsprozess, der von einem geschickten Handwerker meist verborgen wird. Als solches ist Copies (V&A) sowohl ein Überdenken als auch eine Neuerstellung der Sammlung, bei der der Körper des Betrachters als Hersteller und Sammler das Archiv formt, eine Verzerrung des Originalobjekts, aber vielleicht eine direktere Darstellung der Beziehung zwischen Körper und Objekt.

Copies (V&A) (e)

Copies (V&A) is an ongoing project recreating the ceramics collection of the V&A Museum in London in handbuilt objects - a vaste collection that spans hundred of years, encompassing items of dozens of countries ordered systematically behind meter upon meter of clean sheets of glass, the occasional handprint or smear reminding the viewer of the boundary line between hand and object.

Each object in this series has been remade in porcelain using a basic technic of hand-building in coils. Working from images of the V&A collection scavenged from books and google searches, the vessels are built as quickly as possible - mistakes that become apparent as the form take shape are ignored, and instead are followed, each piece allowed to reach a point of near collapse then left to stiffen before being built up further. Although an entirely inappropriate way of re-creating the original vessels, the speed and unrestrained gestures involved in remaking these pieces are crucial elements of the work, where the makingbecomes a medium and neasure of each object.

As a result of this process, each vessel becomes a performative object, it being possible to read from the inflections in the porcelain how they have been built and at what point it has been necessary to pause to prevent a collapse. The vessels trace a path of making that the viewer can follow in a way that does not exist in the original object, most of which have been cast from plaster mould, or at the every least built by a hand skilled in working with porcelain. Here, it is the fallibility of the body that has been allowed to shape the works, the imperfections describing a process of making most often hidden by a skilled practitioner. As such, Copies (V&A) is a rethinking as well as a remaking of the collection, where the body of the viewer as maker and collector is what shapes the archive, a distortion of the original object, but perhaps a more direct representation of the relationship between body and object.