KIRSTEN BRÜNJES

Der künstlerischen Arbeit von Kirsten Brünjes (*1964) wohnen drei Prinzipien inne, die gegen den Trend der Zeit wirken: Mut für das Unperfekte, das Spiel mit Ambivalenzen und die Kommunikation von Innerlichkeit. Der Künstlerin gelingt es, immer wieder neue Szenen zu schaffen, Mentalitäten momenthaft einzufangen und jeder Figur einen individuellen Ausdruck zu verleihen. Alle Figuren kommunizieren miteinander, und wir als Betrachtende werden zum festen Bestandteil der Szenerie.

Die Augen, von Kirsten Brünjes mit naturalistischer Akribie gestaltet, dienen der Kontaktaufnahme und der Vermittlung von Innen- und Aussenwelt. Im klaren, offenen Schauen dieser Antihelden tritt ein erstaunliches Selbstbewusstsein zu Tage, und in dieser subjektiven Begegnung wird die humane Dimension der Figuren spürbar. Nichts ist wie es auf den ersten Blick erscheint, denn immer wieder führt uns Kirsten Brünjes auf falsche Fährten, um vielschichtige Bedeutungsebenen zu öffnen.

aus: _Nobody is perfect_, Dr. Sabine Isensee, Leiterin Bildende Kunst, Stadtmuseum Oldenburg

Three principles characterise Kirsten Brünjes‘ (*1964) artistic work, all of which run against current trends: daring to be imperfect, playing with ambivalences and communicating inwardness. The artist succeeds in continuously creating new scenes, capturing mentalities in the moment, and investing each figure with an individual expression. All figures communicate with each other and we -- as viewers -- become a lasting element of the scenery.

The eyes, which Kirsten Brünjes designs with meticulous attention to naturalistic detail, serve to take up contact and to communicate the internal and external world. In the clear and direct gaze of these anti-heroes an amazing self-awareness is revealed, and the human dimension of the figures can be felt in this subjective encounter. Nothing is as it seems at first sight as Kirsten Brünjes continuously has us wandering off on the wrong track in order to disclose multi-layered levels of meaning.