Hanspeter Dähler
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Daphne Corregan

WERKE IN ÖFFENTLICHEN SAMMLUNGEN I WORKS IN PUBLIC COLLECTIONS

Musée des Arts Décoratifs, Paris / Centre Georges Pompidou, Paris

F.R.A.C. Languedoc Roussillon

Landesmuseum Stuttgart

Musée d’art contemporain de Dunkerque

Musée de Soissons

Musée Bernard Palissy Saint Avit

F.N.A.C., Paris

Fonds Cantonal des Arts Décoratifs et Visuels, Genève

Musée National de Céramiques de Sèvres

Musée de la Céramique de Marseille

Museum fur moderne Keramik, Lotte Reimers, Deidesheim

F.R.A.C. Basse Normandie

Maison de la Terre, Dieulefit

World Ceramic Exhibition Foundation Icheon, Südkorea

La Piscine, Roubaix

Olympic Ceramic Sculpture Museum, Amaroussion, Griechenland

French Ceramic Art Museum, Fuping, China

Musée Ariana, Genève

DAPHNE CORREGAN – DIALOG ZWISCHEN DEN DINGEN

"Meine Arbeit trägt Spuren meiner amerikanischen Herkunft, meines Lebens in Frankreich, meiner zahlreichen Reisen durch das Land, meines Studiums der Architektur und klassischen und volkstümlichen Kunst, dem Aufspüren von Motiven, Farben, Düften und Gedanken, die sich von unseren unterscheiden. Die Gegenwart eines Objektes, seine Beziehung zu unserem Alltag oder zu einer wiederentdeckten Überlieferung und der Dialog zwischen den Dingen ist das, was mich besonders interessiert." Daphne Corregan Daphne Corregan wurde 1954 in Pittsburg, USA, geboren. Sie interessierte sich schon sehr früh für die Kunst und entschied im Alter von 15 Jahren, Künstlerin zu werden. 1971 zog die Familie von Amerika in den Süden von Frankreich, wo Daphne Corregan seitdem lebt. Sie studierte an den Ecoles des Beaux Arts in Toulon, Marseille und Aix-en-Provence, wo sie auch im Atelier von Jean Biagini arbeitete und wo anlässlich eines Besuches von Jim Romberg und Paul Soldner eine erste Annäherung an das Raku stattfand. Nach Beendigung ihrer Ausbildung wurde das Raku zu ihrer bevorzugten und für sie typischen Brenntechnik. Dank eines Aufenhaltes in Fuping, China, im Jahr 2005 und aufgrund des eingeschränkt zur Verfügung stehenden Materialangebotes erweiterte sich Corregans Palette um den Gebrauch von Steinzeugton, den Einsatz der Farbe Weiss und dem Pfingstrosenmuster als Dekorationselement für ihre Werke. Das keramische Werk von Daphne Corregan, das seinen besonderen Charakter dank dem bemerkenswerten Gespür der Künstlerin für das Gleichgewicht von Harmonie und Spannung erhält, ist mit keinem anderen vergleichbar. Ohne ein starres thematisches Konzept zu haben, bedient sich Daphne Corregan mit der selbstverständlichen Leichtigkeit der hochbegabten Künstlerin ihrer Erfahrungen in der Auseinandersetzung mit Form, Dekor, Farbe, Glasur und Brennverfahren und der Auseinandersetzung mit traditioneller und zeitgenössischer Kunst und den Eindrücken, die sie auf ihren zahlreichen Reisen durch verschiedene Kontinente gesammelt hat. Daphne Corregan ist eine herausragende Künstlerpersönlichkeit mit der Fähigkeit, neue visuelle Formen zwischen Realität und Utopie zu erschaffen. Ihre Werke sind Gefässe im weitesten Sinn und frei von der Bindung an den ursprünglichen funktionalen Zweck, sind Körper und organhafte Hüllen, sind Figur und Architektur. Sie sind Behältnisse und Behausungen für Ideen, Gedanken, Erfahrungen, Gesehenes und Erlebtes, die zum Dialog ansetzen, die untereinander kommunizieren und die Imagination des Betrachters befragen. Daphne Corregan ist sowohl Malerin und Zeichnerin als auch Bildhauerin. Ihre Formen entspringen auf dem Papier, und es sind diese Zeichnungen, die die Technik und das Vorgehen zur Herstellung ihrer Werke bestimmen. Die Künstlerin baut und montiert ihre Arbeiten meist aus Tonplatten oder setzt die Wulsttechnik gezielt ein, wenn die Arbeitsspuren ihrer visuellen Vorstellung entsprechen. Mit Hilfe von Messern und Nägeln zeichnet sie in die noch weiche Oberfläche. Diese Einkerbungen erhalten nach dem auf den Brand folgenden Räuchern ein tiefes Schwarz und betonen die Zeichnung. Der Ton wird zur glatten oder rauen Haut mit Kratzern, Flecken, Verletzungen, linearen Schraffierungen, zeichenhaften oder floralen Motiven und Lochmustern. Daphne Corregan benutzt die Oberfläche des Tons als Zeichenpapier und dokumentiert mit archaischen Zeichen und Symbolen und tagebuchartigen Bildnotizen zum Weltgeschehen und persönlich Erlebtem und Erinnertem den Lauf der Zeit dar und hält in Metaphern Prägungen menschlicher Existenz fest. Daphne Corregan verbringt viel Zeit mit der Bemalung jeder einzelnen Arbeit, bei der sie die Abgrenzungen ihrer Zeichnungen berücksichtigt und flächig Farben setzt und teilweise mit deutlichen Pinselstrichen überlagert. Dabei arbeitet sie oft der Collage entsprechend und setzt mit Engoben oder Glasur farbige Flächen in Nachbarschaft von Mustern oder bildnerisch-erzählerischen Elementen. Grosse Bereiche bleiben unbedeckt und erhalten beim Räuchern eine silbrig metallisch glänzende bis tiefschwarze Färbung. Farbflächen, Zeichnung und Muster verschmelzen mit der Form und werden zu einem Ganzen. Corregan geht es in ihren Werken hauptsächlich um die Darstellung eines Objektes und weniger um das Objekt selber. Indem sie simple Gegenstände spielerisch aus dem alltäglichen Kontext befreit und deren Form verzerrt, überhöht und gefässartige mit tier- oder menschenähnlichen Formen verbindet, gibt sie ihnen auch Bedeutung als bildhauerisches Werk. Dabei ist eines ihrer Ziele, mittels Gegenüberstellungen einen Dialog und eine Verbindung herzustellen, sowohl innerhalb des Objektes, als auch zur Betrachterin, zum Betrachter. Nicht von ungefähr kommt der Ausdruck "communicating" und auch "conversation" regelmässig in den Titeln ihrer Arbeiten vor. Bei ihren früheren Werken, den abgeflachten "Pitchers" und "Vases" sind die beiden Seiten in der grafischen und inhaltlichen Darstellung unterschiedlich und sprechen miteinander über verschiedene Seiten und Möglichkeiten des dargestellten Themas oder des Lebens ganz allgemein. Wiederholt finden wir auf diesen Gefässen grafisch dargestellte Gefässe, deren gemeinsame Verbindung zum Beispiel die ähnliche Form, der Ausguss oder der Henkel ist, die plastisch und bildnerisch verschmelzen und deren äussere Form an unterschiedlichste Lebewesen erinnern und das Gefäss als Körper oder den Körper als Gefäss thematisieren. Bei ihren aktuellen Werken arbeitet Corregan häufig mit Formen des menschlichen Körpers, was sich auch in Titeln wie "crânes", "two bellies" oder "tête à tête" wiederspiegelt, die sie in der Verdoppelung zueinander und gegenüber setzt und verbindet und miteinander kommunizieren lässt. Im Gegensatz zu den früheren, oft humorvollen und extrovertierten Arbeiten, die mit einem scheinbaren Augenzwinkern den Kontakt zum Publikum suchten, sind die aktuellen Werke stiller und zurückhaltender und scheinen in erster Linie unter sich im Zwiegespräch zu sein, um so unsere Vorstellungskraft und unser Denken in Gang zu setzen und unseren Dialog mit dem Kunstwerk aufzunehmen.

Hanspeter Dähler Februar 2011

DAPHNE CORREGAN – DIALOGUE BETWEEN THINGS

My work bears traces of my american origins, of my life in France, my many journeys, my studies of architecture and classical and folk art, tracking down motifs, colours, smells and ideas that are different from our own. The presence of an object, its relationship to our everyday lives or to a rediscovered tradition and the dialogue between things is what particularly interests me." Daphne Corregan Daphne Corregan was born in Pittsburg, USA, in 1954. She became interested in art at an early age, and at the age of 15 she decided to become an artist. In 1971, the family moved from america to the South of France, where Daphne Corregan has been living ever since. Shestudied at the Ecoles des Beaux arts in Toulon, Marseille and aix-en- Provence, where she worked in the studio of Jean Biagini and where her first acquaintance with raku occurred through a visit by Jim Romberg and Paul Soldner. after finishing her training, raku became her favoured firing technique and is typical of her work. Thanks to a stay in Fuping, China, in 2005, and the limited availability of raw materials, Corregan's palette was enlarged to include the use of stoneware clay, the colour white, and the peony motif as a decorative element in her work. Daphne Corregan's ceramic art is not comparable to any other and has its special character thanks to the artist's remarkable sensitivity to the balance of harmony and tension. Without having a rigid thematic concept, Daphne Corregan makes use of her experience in the study of form, decor, colour, glaze and firing technique and of her study of traditional and contemporary art, as well as of the impressions that she has collected on her numerous journeys on the various continents. This happens with the natural lightness of touch of the highly talented artist. Daphne Corregan is an outstanding artistic personality with the ability to create new visual forms between reality and utopian dream. Her works are vessels in the widest sense and are free of any connection to their original functional purpose, they are bodies and organic outer shells, they are figures and architecture. They are containers and dwelling places for ideas, thoughts, experiences, things that have been seen or experienced and are at the point of starting a dialogue, and that communicate with each other, questioning the viewer's imagination. Daphne Corregan is a painter and draughtswoman as well as being a sculptor. Her forms originate on paper, and it is these drawings that determine the technique and the procedure in how her work is made. The artist usually handbuilds and assembles her work from slabs, or uses coiling for specific parts if the marks made in the making correspond to her visualisation. With knives and nails, she scores the surface of the still soft clay. after the smoking that follows the firing, these marks turn a deep black, emphasising the drawing. The clay is transformed into a rough or smooth skin by the addition of scratches, spots, wounds, linear hatching, semiotic or floral motifs and perforated patterns. Daphne Corregan uses the surface of the clay like drawing paper, and documents the passage of time with archaic signs and symbols, documenting in metaphors maniestations of human existence in diary-like visual noteof world events and what she has experienced or remembered. Daphne Corregan spends a lot of time painting every single one of her vessels, paying particular attention to outlining her drawing, using colour flatly, sometimes overlaying it with obvious brushmarks. In doing this, she often works in collage style, applying areas of colour with slips or glazes adjacent to patterns or visual narrative elements. large areas remain uncovered and are then coloured in the smoke, ranging in shade from a silvery metallic sheen to a deep black. areas of colour, drawing and patterns blend with the form to become a whole. In her work, Corregan is mainly concerned with portraying an object and not so much with the object itself. By playfully liberating simple objects from their everyday context and distorting or exaggerating their forms as well as combining vessel forms with animal or humanoid ones, she also gives them a meaning as sculptural works. One of her aims in this is to create a dialogue and to establish links by confrontation, both within the object and with the viewer. It is no coincidence that expressions like "communicating" and "conversation" occur regularly in the titles of her works. In her earlier pieces, the flattened "pitchers" and "vases", the two sides are different in the way they are presented graphically and as regards meaning, and they communicate with each other via various aspects or possibilities of the theme being illustrated or of life in general. We repeatedly find drawings of vessels on these vessels, with the link between them being the similar form, for instance, or the similar spout or handle, which merge sculpturally or graphically, and with their outer forms being reminiscent of various living creatures. They discuss the theme of the vessel as body and the body as vessel. In her latest pieces, Corregan often works with forms of the human body, reflected in titles such as "Crânes", "Two Bellies" or "Tête à tête. She sets them up opposite each other as duplicates, creating a link between them and making them communicate with each other. In contrast to her often humorous and extroverted earlier work, which sought contact with the public in humorous fashion, her latest work is calmer and more restrained seeming mainly to be engaged in a dialogue with each other in order to set our imagination and out thoughts in motion and to start our dialogue with the artwork. Hanspeter Dähler Februar 2011